Mittwoch, 7. Mai 2014

SYLVIA SCHOPF – ABSCHIED VON ROSETTA

SYLVIA SCHOPF – ABSCHIED VON ROSETTA
Annette Betz Verlag, 2006

* Illustrationen: Manfred Tophoven
* ISBN: 978-3-219-11269-6
* www.annettebetz.com
* 12,95 €



BESCHREIBUNG (Dem Buchrücken entnommen)
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Felix liebt sein Zwergkaninchen Rosetta. Doch eines Tages entdeckt er das kleine Haustier leblos im Käfig. Warum wird Rosetta nie wieder aufwachen?
Trost findet Felix bei Oma Krahwinkel. Sie kann das Zwergkaninchen zwar auch nicht wieder lebendig machen, aber sie hilft Felix dabei, auf seine Weise Abschied zu nehmen.
Einfühlsam erzählte Geschichte, die zeigt, wie man mit dem Tod des Haustieres umgehen kann.



DAS BUCH
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Es hat „normales“ Format mit ca. 29 x 21 cm und ist fest eingebunden. Dadurch ist es recht robust, da der feste Einband die dünnen Seiten sehr gut schützt.
Empfohlen wird das Buch von 4-6 Jahren.


DIE GESCHICHTE
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Normalerweise wird Felix jeden Morgen von seinem Zwergkaninchen begrüßt. Seit einigen Tagen aber ist Rosetta verändert und sie kommt kaum noch aus ihrem Häuschen heraus. Vielleicht ist sie krank?
Sie beschließen zum Tierarzt zu gehen, sollte es nicht besser werden. Soweit kommt es aber leider nicht mehr, denn am nächsten Tag kommt Rosetta gar nicht mehr heraus. Felix ruft sie und lockt sie mit einer Möhre, aber Rosetta bleibt einfach zusammengerollt liegen. 
Felix nimmt sie vorsichtig heraus, streichelt sie und bemüht sich wirklich, aber Rosetta rührt sich nicht.
Aufgebracht läuft Felix mit seinem Zwergkaninchen zu seiner Mutter und sie erkennt schnell was los ist. Behutsam versucht sie ihm zu erklären, dass Rosetta nie mehr aufwachen wird.
Felix versteht das nicht so ganz und würde am liebsten sofort mit ihr zum Tierarzt gehen. Wenn sie sich beeilen würden, würde doch sicher alles wieder gut werden. Oder?
Mama erklärt Felix, dass Rosetta tot ist. Tot? Felix fing bitterlich an zu weinen, er hatte dies schonmal gehört, aber ob Rosetta wirklich richtig tot war? Das glaubte er nicht, vielleicht war sie nur ein bisschen tot? Er kraulte sie, aber das klappte nicht. Da hatte er eine andere Idee, seine Oma wüsste bestimmt Rat!
Er nahm Rosetta in seinem Spielzeug-Laster mit und flitzte zu seiner Oma. Sie könnte Rosetta bestimmt wieder gesund machen. 
Oma Krahwinkel nah Felix auf ihren Schoss und sprach lange mit ihm. Sie erklärte ihm, dass sie Spielzeug reparieren konnte und Kuscheltiere flicken. Aber wenn z.B. Blumen verblühen, konnte sie nichts dagegen tun. Sie erzählte Felix davon, dass die Blätter im Herbst von den Bäumen fallen, weil dann einfach ihre Zeit gekommen ist zum Sterben. Sie sprechen darüber, dass manchmal eine Krankheit oder ein Unfall schuld sind, aber manchmal gibt es einfach keine Antwort auf das Warum. Der Tod gehört zum Leben einfach dazu, so wie auch die Nacht zum Tag gehört. Und nach jeder Nacht, folgt ein neuer Tag. 
Felix weinte viele Tränen. Sie saßen noch lange schweigend zusammen, bis seine Tränen langsam trockneten und er sich etwas beruhigt hatte.
Später hat Felix eine Idee. Ganz allein hat er sich in den Garten aufgemacht und buddelt ein Loch. Darin möchte er Rosetta begraben, so ist sie immer in seiner Nähe und muss sich nicht fürchten. Auch könnte er sie so besuchen, wann immer er will. Der Gedanke gefällt Felix und er kann auch schon wieder lachen. 
Sie legen Rosetta in ein Holzkästchen, tun es in das Loch und schütten dies wieder zu. Dann verschönern sie den Erdhügel noch mit Blättern und Blüten, Papa holt später noch einen Stein und schreibt Rosettas Namen darauf.
Felix ist stolz. Dies ist bestimmt das schönste Zwergkaninchengrad der ganzen Welt!
Zurück im Alltag vermisst Felix seine Rosetta sehr und er muss immer wieder weinen.
Mama schlägt ihm vor, dass sie ins Tierheim fahren könnten und Felix sich ein neues Haustier aussuchen darf. Aber das mag er nicht, denn es würde eh wieder sterben und außerdem kann nichts und niemand seine Rosetta ersetzen.
So oft es geht besucht Felix das kleine Grab und schmückt es sogar mit kleinen Basteleien und Blumen.
Eines Tages entdeckt er neben Oma Krahwinkels Tür einen Karton, aus dem merkwürdige Geräusche kommen. Was mag das wohl sein?
Zwei kleine Katzenbabys sitzen darin und Felix nimmt sie schnell mit zu seiner Oma! Oma Krahwinkel kümmert sich gleich um die zwei Winzlinge und ist ganz schön sauer, dass einfach jemand diese kleinen Tiere aussetzt. Sie beschließen gleich im Tierheim anzurufen, denn Oma kann sie nicht behalten, sie hat eine Katzenallergie.
Da hat Felix eine Idee, vielleicht kann er sie selbst behalten!? Er würde sich gerne um die zwei Katzenbabys kümmern.
So kommt es auch, denn Mama erlaubt es ihm die Fellknäuel zu behalten und sie warten nun jeden Tag auf Felix, wenn er vom Spielen nach Hause kommt. Und Rosetta? Die wird er nie vergessen!!



UNSERE MEINUNG
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Das Thema des Buches ist ein sehr wichtiges und jede Mama wird einmal an diesen Punkt kommen, wo die Kinder nach dem Tod fragen. Und spätestens wenn man Besitzer von Haustieren ist, wird früher oder später leider Tag kommen, an dieses Thema aktuell wird. 
So war es auch bei uns leider schon mehrmals der Fall, da wir einige Tiere zu Hause haben. Auch wurden meine Kinder schon mit dem Tod konfrontiert, als Urgroßoma und Urgroßopa starben. So wissen meine Jungs eigentlich schon gut Bescheid und es ist für sie nichts Neues. Dennoch finde ich solch ein Buch mal nicht schlecht und schaden tut es auf keinen Fall.
Die Geschichte ist sehr liebevoll beschrieben und es wird sehr gut die aus den Fugen gefallene Gefühlswelt von Felix dargestellt. Er weint, ist traurig und wütend zugleich. Dabei ist der Schreibstil klar und leicht verständlich, so dass auch kleine Kinder schon alles gut begreifen können. 
Es ist anhand einiger kleiner Beispiele gut erklärt, was es mit dem Tod auf sich hat. Dabei wurde nicht zu sehr ins Detail gegangen und es ist absolut Kleinkind-gerecht verpackt. Man bekommt gerade so viel Informationen aus der Geschichte über das Thema Tod, wie ein kleines Kind begreifen und verarbeiten kann. 
Gleichzeitig wird Felix aufgezeigt, wie er seine Trauer über den Verlust seines geliebten Haustieres verarbeiten kann. Es wird deutlich gemacht, wie wichtig es ist, dass man den Tod akzeptiert und sich verabschiedet. Dabei ist es Felix selbst, der sich Gedanken darüber macht, wie dies von statten gehen könnte und seine Eltern unterstützen ihn dabei. Sie lassen die Trauer von Felix zu und finden einen guten Weg, ihm alles etwas zu erleichtern und ihn darin zu unterstützen. 
Ich finde es ist wirklich rührselig geschrieben, wie Felix sich Gedanken darüber macht, dass seine Rosetta nicht so alleine ist. Extra deswegen begräbt er sie im Garten seiner Oma den so braucht sich sein Kaninchen nicht zu fürchten, wo es doch nun schon allein verbuddelt ist.
Wie schon gesagt, das Buch ist wirklich sehr schön gestaltet und geschrieben und dabei absolut kindgerecht. Sicherlich weiß mein großer Sohn mit seinen 8 Jahren schon etwas genauer bescheid was im Körper so vor sich geht, wenn man stirbt aber dies ist hier nicht wichtig. Für die angegebene Zielgruppe (4-6 Jahre) sind die Informationen völlig ausreichend und es wird alles gut beschrieben. 
Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass die Kinder auch nicht nach mehr Informationen darüber verlangen. Es ist gut so wie es beschrieben wurde und sie sind damit zufrieden.
Die Zeichnungen sind sehr schön und füllen immer die gesamte Seite aus. Der Text ist gut eingefügt und ergänzt die Bilder super. Die Geschichte ist nicht allzu kurz und recht ausführlich beschrieben, was aber auch wichtig ist wie ich finde, um die Trauer auch gut rüber zu bringen. Alles ist dennoch nicht zu lang und die Ausdauer eines Kleinkindes reicht völlig aus dafür.
Gezeichnet ist es sehr niedlich und recht realistisch. Die Gefühle kommen super rüber und es sind auch viele Details zu entdecken, was meinem kleinen Sohn immer besonders Freude bereitet.
Ich empfehle das Buch absolut weiter! Es ist eine schöne Ergänzung zu einem persönlichen Gespräch mit den Kindern über das schwierige Thema Tod und kann durchaus eine gute Grundlage sein für ein „Aufklärungsgespräch“.

Geschrieben von Eurer Regine :)

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